Der Begriff der Filterblase – zu englisch auch filter bubble – ist bereits gefallen. Doch was versteht man genau darunter und weshalb gilt es sie zu vermeiden?
Zunächst einmal sollten wir uns ansehen, wie eine Filterblase überhaupt entsteht. In unserem digitalen Leben fungiert Google als Lexikon, Facebook als Nachrichtenmagazin und diverse Messenger als Mittel zum Austausch mit Personen rund um den Globus. Natürlich ist daran grundsätzlich nichts auszusetzen, denn noch nie zuvor hatten wir so schnell Zugriff auf so viele Informationen auf einmal.
Allerdings wissen auch Google und Co. genau um ihren Standpunkt und wie wichtig sie in der heutigen Gesellschaft geworden sind. Daher verfeinern sie ihre Algorithmen immer wieder unter dem Deckmantel der Nutzerfreundlichkeit und zeigen Nutzern nur die Informationen, die sie für relevant halten.
Dazu müssen natürlich zunächst relevante Daten erhoben und gesammelt werden. Das gesamte Nutzungsverhalten wird auf den jeweiligen Plattformen getrackt und das Nutzererlebnis wird vermeintlich immer besser. Wo wohnt der User? Wie viel Zeit verbringt er online? Wo arbeitet er und was sind seine Hobbys? Der User gibt daher seine Daten frei, nur damit ihm immer und immer wieder die Dinge angezeigt werden, von denen Google oder Facebook denken, dass sie ihn interessieren.
Neben dem Aspekt des Sammelns von Daten ist allerdings noch eine andere Sache recht bedenklich: Bekommt man nur noch die Informationen, Nachrichten und Meinungen angezeigt, die zum eigenen Nutzerprofil passen, ist es vergleichsweise schwierig, von Dingen außerhalb dieser „Blase“ etwas zu erfahren. Relevante oder interessante Themen können daher ganz an einem User vorüberziehen, ohne dass er überhaupt die Chance dazu bekommt, davon etwas zu erfahren.
Natürlich geschieht dies alles nicht (nur) aus Nutzerfreundlichkeit: Facebook, Google und Co. erzielen mit personalisierter Werbung einen hohen Umsatz. Dadurch finanzieren sich die Internet-Giganten zum Großteil.
Darüber hinaus wurde beobachtet, dass User, die sich bereits in einer solchen Filterblase befinden, abhängig zum Beispiel von ihrer politischen Einstellung unterschiedliche Ergebnisse bei gleichen Suchbegriffen angezeigt bekommen. Dabei ist ein Austausch unterschiedlicher Perspektiven nicht nur für jeden interessant, sondern auch wichtig: Immerhin gibt es in einer demokratischen Gesellschaft eine Vielzahl an Meinungen, die es wert sind, gehört zu werden.